Manitoba ist ein so unterschätztes schönes Fleckchen auf Kanadas Landkarte. Die Woche bei Brigitte und Peter ging wieder wie im Flug vorbei. Mit einem Abstecher nach Winnipeg, ausführlichen Abendspaziergängen mit den Hunden und einer Runde Kajak auf dem Lake Manitoba haben wir die Tage gut ausgefüllt. Im Anschluss folgte ein weiterer Besuch bei einem ehemaligen Workaway Host: Wir haben uns bei Jeff und seiner Pferderanch für eine Nacht eingenistet. Es ist schön an Orte zurückzukehren, die einem gut in Erinnerung geblieben sind. Noch schöner ist es, wenn man von den Veränderungen in der Zwischenzeit überrascht wird. Jeff’s Ranch, die wir nur verschneit kannten und einen etwas kargen Eindruck erweckte, hat uns mit seinen saftigen Wiesen und einem riesigen Gemüsegarten total geflasht. Wir wären gern länger geblieben, aber die Zeit drängte leider etwas. In Montreal und Ottawa warteten bereits potentielle Käufer für den Chevy, so dass wir uns nach einem Abstecher zum Fort William in der Nähe von Jeff’s Ranch auf den Weg Richtung Quebec gemacht haben.


Unsere Route führte uns ein ganzes Stückchen an der Küste vom Lake Superior vorbei. Der See ist so riesig, dass man eher von einem Meer sprechen sollte. Wir haben ganze 5 Tage gebraucht, bis wir die Strecke entlang der Küste zurückgelegt haben. Das lag natürlich auch an unseren ausgedehnten Wanderungen und Camping Stopps. Wir haben jeden Abend direkt am Ufer geparkt, sind zu wunderschönen Sonnenaufgängen aufgewacht und sind jeden Tag in den See gesprungen. Auf einmal hatten wir es gar nicht mehr so eilig nach Quebec zu kommen. Nach einem kleinen Abstecher auf die Manitoulin Island und einem Sprung in den Huron Lake, sind wir Richtung Algonquin Park abgebogen. Auch hier sind wir schon einmal vorbeigekommen - vor fast genau 11 Monaten mit Sophie. Im Algonquin haben wir uns ein Kanu ausgeliehen und wollten dem Mythos des “Portagen” auf den Grund gehen. Wie sich herausgestellt hat, macht das Kanuschleppen nur mit einem leichten Kanu so richtig Spaß. Fabi hat sich ganz schön abgemüht, als er das Ding allein auf seinem Rücken/Nacken transportiert hat. Zu zweit war es okay, aber die leichtere Variante wäre so oder so bequemer gewesen. Algonquin ist ein Paddel Paradies. Es gibt so unglaublich viele Seen und kleine Inseln zu erkunden, die man zu Fuß natürlich nicht erreichen kann.

Algonquin war der letzte Stopp bevor wir wieder in Montreal gelandet sind. Hier haben wir uns wieder bei Rebecca und Marco einquartiert und helfen im Gegenzug wieder in ihrem Möbelshop aus. Es ist eigentlich alles wie immer, wir liefern Möbel aus, Fabi repariert Stühle und Tische und ich poste online Anzeigen. Nebenbei haben wir uns noch um den Verkauf vom LuckyExpress gekümmert. Letztendlich hat sich ein junges französisches Paar den Chevy unter den Nagel gerissen. Je näher der Tag des Verkaufs rückte, desto wehmütiger wurde ich. Selbst Fabi, der immer etwas auf den Van geschimpft hat, war am Ende etwas niedergeschlagen. Schließlich lässt man so einen zuverlässigen und komfortablen Reisegefährten nicht einfach so ziehen. Jetzt ist der Chevy schon in den Händen seiner neuen Besitzer und trägt ein Quebec Kennzeichen. Wir schlagen uns die letzte Woche in Montreal ohne Auto durch, was bei dem bescheiden Öffi Netz und ohne Fahrrad schon eine Herausforderung ist.


Am Donnerstag nehmen wir dann erneut Abschied (von Dina, Rebecca und Marco) und brechen mit einem Mietwagen in Richtung Toronto auf.